Heute stelle ich Euch einmal meine Oma Liesel vor!
„kleine“ Omi ……WARUM?
Weil Liesel klein war – 1,63 cm – und meine andere Oma („große“ Omi) größer gewachsen war als sie!
Eine energische, strenge und sehr liebenswerte Oma war sie.
Sie wuchs in Ostpreußen auf. Als Mutter von vier Söhnen floh sie 1945 mit ihrer Schwester Ilse und den Kindern nach Westdeutschland und lebte dort zunächst in Solingen. Ihr Mann kehrte nach dem Krieg auch dorthin zurück, wo er von nun an als Lehrer der Naturwissenschaften an einem Solinger Gymnasium arbeitete. Er verstarb recht früh. Meine Oma verbesserte sich ihren Lebensunterhalt, indem sie Nachhilfe in Latein erteilte. Auch ich selber kam damals in den „Genuss“ dieser Nachhilfestunden. Sie war sehr streng, aber der Unterricht half mir sehr dabei über Wasser zu bleiben und nicht unterzugehen.
Als Kinder machten meine Schwester und ich mit ihr kilometerlange Spaziergänge durch Nordhollands Dünen und lernten dort das Einmaleins rauf und runter……
Nachmittags besuchten meine Schwester und ich unsere Oma und deren Schwester Ilse recht oft. Neben Latein lernten wir bei den Beiden das Skatspielen, aber auch nähen und stricken…
Später machte ich mit meiner Omi immer gerne Spaziergänge……wir unterhielten uns über das All, die Sterne, das Universum und philosophierten oft über das eventuelle Leben auf anderen Planeten und vieles mehr.
Sie liebte auch das Wasser. So erinnere ich mich, dass sie einmal zu den Masurischen Seen reiste. Dort hatte sie Gelegenheit mit einem Mönch über die Seenplatten zu segeln. Von dieser Reise brachte sie Wissen über die Heilkräfte von Kräutern, Ingwer und Ginsengwurzeln mit. Ich erinnere mich noch, dass bei ihr stets eine Kanne Kamillentee in ihrer Küche stand. Auch sah ich bei ihr zum ersten Mal in meinem Leben eine echte Ingwerknolle.
Eine weitere Erinnerung an meine Oma waren das Herstellen von original Königsberger Marzipan, Rotebeetesuppe, ihren legendären Königsberger Klopsen und nicht zu vergessen, das traditionelle Familienessen, der „Schusterpastete“.
Leider verstarb Oma Liesel viel zu früh an ihrem Krebsleiden. Wir hätten noch soviel zu erzählen gehabt!
Es war mir eine Herzensangelegenheit sie zu malen!

Hier findet ihr noch einmal die leckeren Originalrezepte meiner Oma:
Bei uns gab es auch eine kleine Omi. Meine Schwiegermutter, eine waschechte Berlinerin. Geboren 1901. Die große Omi war meine Mutter. Geboren 1927. Schön, dass du die Erinnerung an deine kleine Omi wach gehalten hast. Wunderschönes Bild.
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Danke liebe Erika! Und was für ein witziger Zufall, dass auch du eine kleine und große Omi hattest! Woran erinnerst du dich als erstes bei ihnen?
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Hat dies auf ANJA HÜHN – Kunst rebloggt.
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Es gibt Worte, die flüstert man vor sich hin… Masuren… Masuren… und hebt ab.
(Sehr schönes Porträt.)
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Herzlichen Dank!!! LG Anja
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